Geschichte
Brandschutzgeschichte Krofdorf-Gleibergs
1828 erster Beleg für organisierten Brandschutz in Krofdorf-Gleiberg. Bei einem Scheunenbrand in Vetzberg am 9. November erreichte die Krofdorfer Feuerspritze, gezogen von einer jungen Mannschaft, als erstes den Schadenort. Tags darauf brannte es in einer Scheune in Krofdorf; der wackeren Mannschaft ist es zu verdanken das das Feuer sogleich gelöscht war und nichts als das Dach beschädigt wurde.
1856 Der Brandteich vor dem Orte nach Vetzberg wurde durch Landankauf und Ausgrabung vergrößert.
1861 Für Krofdorf wurde eine neue Feuerspritze von Heinrich Schippang zu Neuwied für 600 Reichstaler angefertigt und wurde beim Brande zu Wieseck zum ersten Male gebraucht, wo sie sich gut auszeichnete.
1866 Am 29. Juni schlug das Gewitter in Krofdorf bei Gg. Phil. Leib in der Scheune ein. Der umsichtigen Leitung des Löschens und der angestrengten Arbeit der Bewohner gelang es, bald des Feuers Herr zu werden.
1882 Aus Anlaß des letztjährigen Brandes wurde der Versuch gemacht, eine freiwillige Feuerwehr, wie solche in fast allen Städten und auch verschiedenen Landgemeinden bereits besteht, in unserer Gemeinde zu organisieren. Die Sache wäre zum Ziel gekommen, wenn der Gemeinderat nicht die Bewilligung der zur Ausrüstung nötigen Mittel abgelehnt hätte, was er damit motivierte, daß es hier einer solchen organisierten Feuerwehr nicht bedürfe. Demgegenüber ist die Beschaffung eines Wasserzubringers beschlossen worden, welcher zum Preise von 2370 Mark bei Fabrikant Beduwe in Aachen bestellt worden ist und wozu die Provinzial-Feuer-Societät 400 Mark Zuschuß gibt. Zur Aufbringung der übrigen Kosten ist eine Extra-Holzfällung beschlossen worden.
1906 An der Stelle der abgerissenen alten Pfarrscheune wurde ein neues Spritzenhaus errichtet. Dasselbe bietet unten Raum für die Löschgeräte, oben zwei Zellen als Arrestlokal und außerdem einen kleinen Turm, der zum trocknen von nassen Schläuchen Verwendung findet. Die Kosten dieses Baues beliefen sich auf 2700,- Mark.
1912 Bau des Wasserhochbehälters „Eule“ und einer Wasserversorgung für Krofdorf-Gleiberg.
1913 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg. Endlich ist auch eine freiwillige Feuerwehr gegründet worden, an der Spritze als Führer der Maurermeister Drescher steht. Möge die Wehr eine wirkliche Schutzwehr für unseren Ort sein. Zur Ausrüstung gehört ein handgezogener Hydrantenwagen, der heute noch existiert und im örtlichen Heimatmuseum aufbewahrt wird.
(1828-1923 aus dem Buch "Krofdorf-Gleiberg" von Dr. Jürgen Leib)
1923 Eine Sammlung zum anl. des 10-jährigen Bestehens ermöglichte den Kauf einer fahrbaren mech. Magirus-Ausziehleiter
1927 Die Freiwillige Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg wird vom Regierungspräsident der Rheinprovinz staatlich anerkannt.
1933 Ausrichtung des Kreisverbandstags anl. des 20-jährigen Gründungsfestes unter der Leitung von Kommandant Hermann Schleenbecker.
1934 Die Gemeinde erwarb mit Unterstützung der Landesversicherungsanstalt eine Motorspritze TS 8/8 des Herstellers Flader und übergab sie der Wehr. Die TS 8/8 existiert noch heute und wird im Heimatmuseum gezeigt.
1935 Ein gebrauchter Personenkraftwagen wird zum Löschfahrzeug umgebaut.
1938 Eine Luftschutzsirene wird auf dem Dach des Bürgermeisteramtes installiert
1939 Ein gebrauchte Kleinlastwagen Typ Opel Blitz wird in Eigenleistung zu einem Gruppen-Fahrzeug umgebaut.
1945 Nach dem militärischen Zusammenbruch war zunächst das Ende der freiwilligen Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg nah. Eine Pflichtfeuerwehr sicherte den Brandschutz mehr schlecht als Recht.
1951 Unter Albert Neuhaus wurde die Freiwillige Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg neu gegründet.
1953 40-jähriges Gründungsfest unter der Leitung von Ortsbrandmeister Helmut Schmidt
1955 Indienststellung eines gebrauchten Tanklöschfahrzeuges aus amerikanischen Armeebeständen
1963 50-jähriges Gründungsfest unter der Leitung von Ortsbrandmeister Albert Neuhaus
1966 Indienststellung eines fabrikneuen Löschgruppenfahrzeugs Typ LF 8
1967 Ankauf eines gebrauchten VW-Bus und Umrüstung zum Mannschaftstransportwagen
1970 Gründung der Jugendfeuerwehr; erster Jugendwart Helmut Leicht
1971 Das Brandschutzhilfeleistungsgesetzt unterscheidet erstmals Wehrführer und Vorsitzender; beides wird in unterschiedlichen Wahlgängen von den Mitgliedern gewählt, wurde aber weiterhin in Personalunion begleitet.
1972 Die ersten vier Atemschutzgeräte wurden angeschafft
1975 Indienststellung eines Tanklöschfahrzeug Typ TLF 16 aus einer Landesbeschaffungsaktion
1979 Zum Ende der Kommunalen Gebietsreform entsteht aus den Dörfern Krofdorf-Gleiberg, Launsbach und Wißmar die Gemeinde Wettenberg. Die Wehren blieben zunächst selbstständig, erhielten aber einen gemeinsamen Ortsbrandmeister, der mit Kamerad Otto Platz aus dem Ortsteil Wißmar kam.
1980 Kamerad Norbert Milchsack wurde zum Wehrführer und 1. Vorsitzenden gewählt. Er forcierte die Ausbildung und lies die Freiwillige Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg ins Vereinsregister eintragen. Unter Milchsack bildete sich eine Frauengruppe innerhalb des Vereins.
1982 Durch eine Spendensammlung können das erste hydraulische Rettungsgerät sowie ein Wassersauger angeschafft werden. Transportiert werden die Geräte in einem durch die Firma Karl Schleenbecker gestifteten Transporter der Marke VW.
1983 Der erste Mannschaftstransportwagen konnte zu Lasten der Vereinskasse durch ein gebrauchtes Fahrzeug ersetzt werden.
1984 Ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug der Flughafenfeuerwehr Frankfurt am Main gelangt auf Initiative des Vereinsmitglied Klaus Daubertshäuser in den Bestand der Krofdorf-Gleiberger Wehr.
1988 Das 75-jährige bestehen wird mit der Ausrichtung des Kreisverbandstages gefeiert.
Gleichzeitig wird ein neuer Mannschaftstransportwagen vom Typ VW T3 mit Unterstützung zahlreicher ortsansässiger Firmen in Dienst gestellt.
Im Herbst folgt der Austausch des LF 8 durch ein aktuelles Fahrzeug gleichen Typs.
1990 Das Amt des 1. Vorsitzenden und des Wehrführers werden voneinander getrennt; Roberto Röhresheim wird Wehrführer und Willi Schleenbecker 1. Vorsitzender
1991 Das umgebaute Feuerwehrhaus in der Poststraße wird eingeweiht.
1992 Als Ersatz für den abgängigen Gerätewagen wird durch die Gemeinde ein VW T4 mit Pritschenaufbau für Nachschubaufgaben angeschafft.
1993 die erste Minifeuerwehr im Landkreis Gießen wird für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren in Krofdorf-Gleiberg gegründet.
1998 Das 1984 vom Flughafen Frankfurt erhaltene Tanklöschfahrzeug wird an die Feuerwehr der ungarischen Partnerkommune Zsambek abgegeben. Als Ersatz erhält die Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg ein neues Fahrzeug gleichen Typs.
1999 Das Tanklöschfahrzeug von 1975 wird durch ein gebrauchtes Kleinlöschfahrzeug ersetzt.
2000 Werner Klose übernimmt den Vorsitz der Freiwilligen Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg e.V.
2001 Ein gebrauchter Transporter kann durch großzügige Spenden ortsansässiger Unternehmen angeschafft und zum Mannschaftstransportwagen umgebaut werden.
2005 Friedrich Vollmer übernimmt den Vorsitz des Fördervereins von Werner Klose
2007 Ein gebrauchter LKW mit Doppelkabine wird durch Aufbau einer Pritsche mit Plane und hydr. Ladebordwand zum Gerätewagen-Logistik und ersetzt den VW T4.
2007 Uwe Offenbacher wird zum 1. Vorsitzenden gewählt
2013 Das 100-jährige Bestehen wird mit einem Festwochenende begangen. Höhepunkte sind der große Zapfenstreich am Freitagabend sowie der Festumzug am Sonntagvormittag
2015 Ein neuer Mannschaftstransportwagen kann durch Unterstützung ortsansässiger Unternehmen und der Gemeinde Wettenberg in Dienst gestellt werden.
2016 Das 1998 an die Feuerwehr Zsambek/Ungarn verschenkte Tanklöschfahrzeug wird nach dem Ende seiner dortigen Dienstzeit nach Krofdorf-Gleiberg zurückgeholt und als historisches Fahrzeug erhalten.
2017 Namensänderung des Feuerwehrvereins in „Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg e.V.“
2018 Das Kleinlöschfahrzeug wird an die Kameraden der Feuerwehr Zsambek/Ungarn übergeben. Es erfolgt kein Ersatz.
2019 Das historische Tanklöschfahrzeug, „der Frankfurter“ wird umfangreich restauriert. Dies ist nur durch die finanzielle Unterstützung zahlreicher Privatpersonen und Firmen möglich. Das Löschgruppenfahrzeug LF 8 wird durch ein modernes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 ersetzt.