Jugendfeuerwehr ist einsatzbereit

Besondere Highlights bringen Abwechslung in den Ausbildungsalltag. Daher veranstalten die drei Gruppen der Jugendfeuerwehr Wettenberg in unregelmäßigen Abständen sogenannte Berufsfeuerwehrtage. Dieses Jahr fand dieser erstmals gemeinsam statt – eine logistische Herausforderung, die sich lohnte.

Die Organisatoren hatten bereits viel Vorbereitungsarbeit geleistet als die rund 20 Jugendlichen am Freitag, den 16. August 2019, im Feuerwehrhaus Krofdorf-Gleiberg zur 24-Stunden-Schicht antraten. Feldbetten für die Ruhephasen waren aufgebaut, Verpflegung eingekauft und natürlich Einsatzübungen ausgearbeitet, die in den folgenden Stunden den Wachalltag einer Berufsfeuerwehr darstellen sollten. Zur Bewältigung dieser logistischen Herausforderung hatten die beiden Gemeindejugendfeuerwehrwarte Stefan Geng und Kevin Küthe ein ca. 15 Personen starkes Team hinter sich, das sich um den reibungslosen Ablauf kümmerte. Somit konnte bereits um 18:30 Uhr der erste Alarm für die Jugendlichen einlaufen. Ein ausgelöster Brandmelder im Hotel Wettenberg rief die Brandschützer auf den Plan, der sich als Fehlalarm entpuppte. Dennoch war Einsatz gefordert: Ingrid Schröder, Inhaberin des Hotel Wettenberg, ließ es sich nicht nehmen die Jugendlichen und ihre Betreuer zum Abendessen einzuladen. Gut gestärkt konnte die abendliche Personensuche im Wald nahe der Gesamtschule Gleiberger Land nur erfolgreich werden. Eine unklare Rauchentwicklung kurz vor der Nachtruhe stellte sich ebenfalls als Fehlalarm dar. Der Morgen begann mit einem gemeinsamen Frühstück, dem sich eine theoretische Ausbildungseinheit anschloss. Pünktlich zum Mittagstisch bescherte ein Verkehrsunfall den Teilnehmer hungrige Mägen. Aber wie im richtigen Leben galt es zunächst die eingeklemmten und verletzten Menschen zu retten und dann erst dem eigenen Wohl nachzugehen. Kurz vor dem Ende der Dienstschicht wurden die Jugendlichen dann noch zu einem Wohnhausbrand nach Launsbach alarmiert, bei dem es zwei Personen aus dem verrauchten Gebäude zu retten galt. Neben den Standardübungen lernten die Jugendliche mit der Brandmeldeanlage sowie dem hydraulischen Rettungsgerät neue Techniken und Geräte kennen. Hierdurch war der Berufsfeuerwehrtag auch gleichzeitig Ausbildungstag. Daher waren die Gemeindebrandinspektoren, die bei einigen Übungen Zaungäste waren, auch von dem Konzept ihrer Jugendwarte überzeugt und begrüßen weitere Ausbildungseinheiten in ähnlichem Format. Auch Stefan Geng und Kevin Küthe zogen trotz des hohen organisatorischen Aufwands eine positive Bilanz. Gleichzeitig bedankten sie sich bei allen Helfern, die die Durchführung des Berufsfeuerwehrtages 2019 erst möglich gemacht haben. Weiterhin freuten sie sich, dass es trotz der übungsbedingten, temporären Einschränkungen an den einzelnen Objekten seitens der Bevölkerung keine negative Kritik gab und somit die gesamte Gemeinde hinter den Jugendlichen steht.

Text: Sebastian Moos

Bilder: Feuerwehr Wettenberg